Forschungsthema: Game-based Learning
aka Edutainment, digitale Lernspiele, Serious Games, Educational Games
Digitale Lernspiele erreichen heute annähernd die Qualität professioneller Games mit reinem Unterhaltungswert. Kommerzielle Lernspiel-Reihen wie Heureka, Genius oder Global Conflicts bringen dem Spieler nicht nur Inhalte aus Naturwissenschaft und Technik oder den Sozialwissenschaften näher. Sie sind auch klassische Aufbausimulationen oder Adventures.
Ziele solcher "Edutainment"-Produkte sind, Spielinteressierte zu motivieren, sich mit Lerninhalten zu beschäftigen, und Lernern eine emotional ansprechende Umgebung bereitzustellen, in der sie sich kreativ Wissen erschließen und realitätsbezogen Fertigkeiten aneignen können. Aber: Funktioniert das wirklich? Wie weit sind die Spieleentwickler in der Verwirklichung dieser Vision? Sprechen Gamedesign und Spielarchitektur tatsächlich traditionelle Gamer an? Liegen den Spielen wirksame didaktische und psychologische Konzepte zugrunde? Funktioniert die Integration von Spiel und Lernstoff, d.h. ist beides ausreichend verzahnt, um die gewünschten Synergie-Effekte zu erzielen? Oder steht am Ende ein Kompromiss, in dem ein mittelmäßiges Spiel und oberflächliche Wissensvermittlung nebenher laufen?
Hier gilt es für die Forschung, Erfolgsrezepte zu dokumentieren, auf die Spieleentwickler zurückgreifen können, sowie Defizite aufzuzeigen: Was ist an Lernspielen zu verbessern? Dazu trägt der Forschungsbereich "Game-based Learning" am Lehrstuhl "e-Learning und kognitive Systeme" der Universität Rostock bei. Hierbei beschränken wir uns nicht auf den State of the Art der industriellen Edutainment-Branche. Wir blicken in die Zukunft und studieren, wie fortgeschrittene Techniken, z.B. auf kognitiven Modellen aufbauende künstliche Intelligenz oder virtuelle Realitäten, den Lerneffekt verbessern oder neue, viel versprechende Lernszenarien ermöglichen können.
Forschungsprojekte zu diesem Themenbereich:
South Baltic WebLab - a Virtual Laboratory on Marine Sciences for School Students