Kommunikation

Worum geht es?

Die digitale Hochschule erfordert ein neues, klares Kommunikationskonzept und größtmögliche Transparenz für alle Beteiligten (Lehrende, Forschende, Studierende). Teilen Sie Ihren Studierenden mit, was Sie in Ihrer Lehrveranstaltung wann und wie vorhaben. Lassen Sie die Studierenden teilhaben und sammeln Sie ggf. sogar Rückmeldungen ein. Trotzdem ist digitale Hochschule keine digitale Anarchie. Beachten Sie die Grundsätze des Datenschutzes.

Worum geht es NICHT?

In der digitalen Welt gibt es sehr viele Möglichkeiten. Man muss sich nicht sehen, um kommunizieren zu können. Kommunizieren bedeutet also nicht zwangsweise „reden“, insbesondere, da viele „Rede“-Dienste derzeit massiv überlastet sind.

Woran Sie denken sollten:

  • Überlegen Sie, wer mit wem kommunizieren soll:
    • Lehrende mit Studierenden
    • Studierende mit Studierenden
    • Lehrende mit Lehrenden
  • In welcher Form sind Rückmeldungen des Kommunikationspartners möglich?
    • Unmittelbar oder zeitversetzt
    • Mündlich oder schriftlich
    • Privat oder öffentlich
  • Die Eignung verschiedener Formen der Kommunikation ist vom Zweck abhängig:
    • Kurze Information zeitgleich (auch synchron genannt) – hier müssen Sie sicherstellen, dass die andere Person auch verfügbar ist. Nicht geeignet für Gruppen. Nutzbar wäre ein Chat-Tool.
    • Lange Information zeitgleich sollte man eher vermeiden. Es ist mit einer deutlichen Überlastung der Server zu rechnen UND Sie können nicht sicherstellen, dass alle Partner die gleiche Erreichbarkeit haben.
    • Kurze Information zeitversetzt – hier ist es egal, ob die andere Person in diesem Moment online ist. Überlegen Sie, um welche Art Information es sich handelt: Reichen News oder Ankündigungen in StudIP? Ist ein protokollierter Chat nötig?
    • Lange Informationen zeitversetzt (auch asynchron) – dies sind Informationen in Text und Bild, Audio oder Videoformaten, die gespeichert vorliegen und dann von dem Partner geladen werden können. Je nach Information braucht es hier für den Ersteller mehr oder weniger Aufwand und Vorerfahrungen. Mehr Information gibt es unter Audioformate und Videoformate.

Wichtig ist auch zu überlegen, wie viele Personen mit wie vielen anderen kommunizieren:

  • 1:1-Kommunikation: hier sprechen Sie gezielt mit einer Person, beispielsweise per Telefon und E-Mail.
  • 1:n-Kommunikation: Sie möchten viele Personen gleichzeitig ansprechen. Dabei müssen Sie wiederum unterscheiden, ob die anderen Personen Ihnen antworten sollen oder nicht. Hierzu siehe oben: zeitgleich oder zeitversetzt? Bei zeitgleicher (also synchroner) Kommunikation müssen Sie auf ein Werkzeug zurückgreifen, bei dem alle Teilnehmer anwesend und beteiligt sind, wie Videokonferenzsysteme. Bei zeitversetzter Kommunikation könnten Sie beispielsweise ein Webinar machen, eine Aufzeichnung zur Verfügung stellen, oder auch eine Audiodatei oder ein Podcast. Die Rückmeldung Ihrer Teilnehmer können Sie dann wie oben genannt einsammeln über E-Mail, Feedback, etc.
  • Richtig schwierig wird dann die n:m Kommunikation, wie man sie beispielsweise in Seminaren oder auch in Sitzungen braucht, also zeitgleich. Je nach Anzahl der Teilnehmer können Sie Videokonferenzsysteme dazu nehmen – aber Sie müssen bei steigender Teilnehmerzahl damit rechnen, dass es zu Engpässen im Netz kommt und die Qualität des Gesprächs leidet. Weitere Informationen finden Sie unter Videoformate. Beispielsweise hat es sich als sehr sinnvoll erwiesen, wenn eine Person eine n:m Kommunikation moderiert.
  • Kommunikation n:m kann auch realisiert werden, wenn man auf den Aspekt der Zeitgleichheit verzichtet: Sie könnten dann per E-Mail-Verteiler arbeiten, über Forum oder mit Wikis. Achten Sie hierbei aber auch darauf, dass es eine klare Struktur braucht, um nicht im Chaos zu enden. Auch hier empfiehlt sich eine gute Moderation.

Für die Abbildung dieser Merkmale eignet sich eine Matrix, angefüllt mit Nutzungsbeispielen:

  zeitgleich (synchron) zeitversetzt (asynchron)
1:1 Gespräch am Telefon
Chat
Brief, E-Mail
(Forum)
(Dateiaustausch)
1:n Life Vortrag
Webinar
Vidcast / Screencast
Forum
Rundmail
Dateiaustausch über StudIP
n:m Life Vortrag mit Beitragsmöglichkeit
Life Sitzung
Kollaboratives Schreiben
Forum
Rundmail
Kollaboratives Schreiben

Woran Sie in Bezug auf Lehrende - Studierende Kommunikation denken sollten:

  • Nutzen Sie ein zentrales Informationswerkzeug, das allen Studierenden zugänglich und bekannt ist, z.B. StudIP
  • Kommunizieren Sie den Studierenden Ihre Erreichbarkeit.
  • Organisieren Sie die Sozialform der Arbeit in Ihrer Lehrveranstaltung oder geben Sie den Studierenden entsprechende Hilfestellungen.
  • Beachten Sie die technischen Möglichkeiten Ihrer Studierenden. Die Studierenden brauchen Informationen über technische oder softwaretechnische Voraussetzungen. Sammeln Sie hierfür ggf. vor Ihrer Lehrveranstaltung Rückmeldung von den Studierenden ein. (z. B. Checklisten, Feedback zu Zugangsmöglichkeiten, Verfügbarkeit oder freie Arbeitszeiten)

Nutzungsbeispiele

  • Nachrichtenaustausch mit den Studierenden:
    Hier ist E-Mail nach wie vor die beste und sicherste Austauschform, sofern Sie die @uni-rostock.de Adressen verwenden. Trotzdem bleibt die Frage: Wie viele E-Mails können Sie pro Tag (zusätzlich zu Ihren anderen Tätigkeiten) beantworten? Nutzen Sie hier die Möglichkeiten von Werkzeugen wie StudIP.
    Beispielszenario:
    Verteilen Sie eine E-Mail über die Funktion „Rundmail an alle“. Informieren Sie in dieser Mail, dass die Studierenden ihre Fragen aber nicht zurück mailen, sondern diese im Forum in StudIP posten (um das zu ermöglichen müssen Sie die Schaltfläche „Mehr... “ unter Ihrer Lehrveranstaltung bei StudIP anwählen und dort in der Liste Forum auswählen). Informieren Sie die Studierenden, dass Sie immer an einem bestimmten Wochentag in einem bestimmten Zeitraum die Fragen beantworten werden. Sammeln Sie die Fragen und fassen Sie sie zu Gruppen zusammen. Statt dann die Fragen einzeln zu beantworten, stellen Sie ein FAQ-Dokument (FAQ: Frequently Asked Questions – häufig gestellte Fragen) zusammen. Informieren Sie die Studierenden über dieses Vorgehen (Rundmail, News, Forum).
  • FAQ (Frequently Asked Questions)
    Zur gesammelten Beantwortung von Fragen können Sie ein FAQ-Dokument anlegen. Hier ist die digitale Form pragmatisch zu wählen. Es handelt sich um eine Liste von Fragen und Antworten.

Hinweise zu Werkzeugen finden Sie bei Werkzeugübersicht.